NEU IM KINO: Diese Woche frisch
El Custodio – Der Leibwächter
Argentinien/Deutschland/Frankreich 2006, Regie: Rodrigo Moreno. 95 Min.
Im Mittelpunkt von Rodrigo Morenos Film „El Custodio“ steht der Leibwächter Rubén (Julio Chávez). Treu, ergeben und auch etwas entfremdet tut er seinen Dienst. Rubén muss ständig den argentinischen Minister für Planung überwachen: Wenn der aus dem Auto steigt, tut das auch Rubén, wenn der Politiker übers Wochenende aufs Land fährt, kommt er mit, und wenn der Minister schläft, beobachtet Rubén eben einen schlafenden Mann. Freunde hat der Leibwächter keine. Er spricht ohnehin nicht gerne, auch nicht mit seiner skurrilen Familie. Morenos Film lebt von der Spannung zwischen dem Mitgefühl für Rubén und der Genervtheit von seiner Unterwürfigkeit. Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herrscht große Distanz. Diese wollte der Regisseur, so sagt er selbst, am Ende überwinden – durch einen Kurzschluss, bei dem alles explodiert.
Der Traum
Dänemark/Großbritannien 2005, Regie: Niels Arden Oplev. 105 Min.
Frits’ Familie hat es nicht leicht im Sommer 1969. Der Vater, Landwirt vom Beruf, erleidet einen psychischen Zusammenbruch und muss in die Klinik. Als Ablenkung vom bescheidenen Leben auf dem dänischen Land kauft die Mutter ihren Kindern einen Fernseher. Gebannt sitzen sie vor der Mattscheibe und begeistern sich vor allem für Martin Luther Kings Rede für die Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß und ein Leben in Freiheit „I have a dream“. Die ganze Familie lässt sich so sehr von Kings Ideen anstecken, dass sie es sogar wagt, gegen den militanten Direktor von Frits’ neuer Schule aufzubegehren. Als dieser Frits fast das Ohr abreißt, weil er ihn in der Mädchenumkleide erwischt hat, will sich die Mutter endlich wehren.
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