NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Brautalarm
In künftigen Kompendien der „besten Filmszenen“ darf sie nicht fehlen: Die Szene aus „Brautalarm“, in der Kristen Wiig pantomimisch einen Penis imitiert, der um einen Blow Job bittet. Wer es sich nicht vorstellen kann, muss hingehen und selber sehen: Zwei Frauen, wie sie am Kaffeetisch sitzen und über das verunglückte Sexleben der einen sprechen, woraufhin diese zur Erklärung einiger intimer Details zu Mienen- und Gebärdenspiel übergeht und mit nichts anderem als Gesichtsausdruck und Schulterhaltung eine verblüffende Ähnlichkeit erzielt. Es ist urkomisch.
Dem Film eilt der Ruf des Derben und Vulgären voraus, begleitet von einem spitzen Schrei: und das in einem Frauenfilm! Männer dagegen finden sich ganz auf Nebenrollen mit wenig Text reduziert. Und es kommt noch schlimmer: Es wird auch kaum über sie geredet. Die zentralen Konflikte drehen sich nicht um die Verhältnisse der Frauen zu den Männern, sondern um ihre Beziehungen untereinander. Die hier so wunderbar verhalten komisch von Kristen Wiig ausagierten Konflikte sind dabei gleichzeitig sehr spezifisch weiblich als auch universell. „Brautalarm“ ist ein Film, der Frauen mag. In 19 Kinos