NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Die Haut, in der ich wohne
Vera (Elena Anaya) lebt isoliert in einem Zimmer. Sie steckt in einem fleischfarbenen Ganzkörpertrikot, einer künstlichen Haut. Mit einsamen Yogaübungen hält sie ihre Muskeln geschmeidig. Über einen Speisenaufzug wird sie mit Essen, Büchern und allem, was sie sonst noch so benötigt, versorgt. Es ist zunächst nicht klar, ob sie sich zu ihrem eigenen Schutz in dieser Isolation befindet oder ob man sie gefangen hält.
„Die Haut, in der ich wohne“ („La piel que habito“) heißt der jüngste Film von Pedro Almodóvar. Menschliche Haut wird darin ganz buchstäblich bearbeitet und manipuliert. Zugleich wird man immer wieder auch auf die designten Oberflächen der Werkzeuge und Materialien sowie der Bilder selbst gestoßen. Vera lebt in der Obhut eines Arztes (Antonio Banderas), der in seiner weitläufigen, leer stehenden Privatklinik geheime genetische Experimente durchführt.
Der Film entpuppt sich als virtuoses erzählerisches Verwirrspiel und als dramaturgische Glanzleistung: Ein Schlüsselmoment stoppt die Erzählung mittendrin ab, eine irritierende Parallelhandlung tut sich auf. Jedoch nur, um auf das Geschehen des ersten Teils eine andere Perspektive zu eröffnen. In 8 Kinos