NEU IM KINO : Diese Woche frisch
It’s Winter – Zemestan
Iran 2005. Regie: Rafi Pitts. 86 Min.
Vieles am vierten Spielfilm des iranischen Regisseurs Rafi Pitts wirkt, als wäre es ein direkter Gegenentwuf zum Kino seines Landsmannes Abbas Kiarostami. Dieser ist ebenfalls ein Chronist der Krisen, aber sie bleiben individuell. Bei Pitts hat die Lähmung das ganze Land erfasst und seine Figuren haben den Kampf längst aufgegeben. Insipiriert ist der Film von „Winter“, einem Gedicht des Poeten Mehdi Akhavan-Sales. Darin bittet ein Reisender vergeblich um Gastfreundschaft. Die Kälte hat die Menschen unzugänglich gemacht, alle Türen bleiben dem Bittenden verschlossen. Pitts setzt dieses Gedicht, eine melancholisch gesungene Klage, als Leitmotiv seines Filmes ein. Er habe, so der Regisseur bei der Berlinale 2006, wo der Film im Wettbewerb lief, bewusst einen Film aus der Sicht der Männer gedreht: Die Frauen beweisen unter schwierigen Bedingungen ihre Stärke, es sind die Männer, die fliehen.
Nach 7 Tagen – Ausgeflittert
USA 2007. Regie: Bobby + Peter Farrelly. 115 Min.
Romantische Komödien verlaufen bekanntlich in dem Sinn alle gleich, als Hindernisse zwischen einem Paar nur da sind, um überwunden zu werden. Die Farrellys kehren in ihrem Film diese Logik einfach um. Am Anfang scheint hier alles wie im siebten Himmel, doch schon bei der Hochzeitsreise tun sich zwischen Lila (Malin Akerman) und Eddie (Ben Stiller) erste Gewitterwolken auf. Kurzum: Die Flitterwochen werden zum Desaster. „Nach 7 Tagen – Ausgeflittert“ ist das Remake einer Neil-Simon-Komödie aus dem Jahr 1972. Der den Farrelly-Brüdern eigene, schonungslose Umgang mit gesellschaftlichen Codes und ihre zotenreiche Fantasie wirken dabei in ihrer Aktualisierung ein wenig bemüht.
IT’S WINTER: fsk, Hackesche Höfe NACH 7 TAGEN in 19 Kinos