■ Medienschau: Die türkischen Pauker am Existenzminimum
Die liberale Tageszeitung Milliyet (Frankfurt) veröffentlichte eine Untersuchung der Gewerkschaft für Erziehung und Ausbildung, worin auf die desolate wirtschaftliche und gesundheitliche Situation der meisten Lehrer in der Türkei eingegangen wurde: „[...] 75 Prozent der Lehrer in der Türkei leiden besonders oft unter den berufsspezifischen Krankheiten wie bronchialen Atemwegserkrankungen und Herzproblemen. 72 Prozent der in den Großstädten lebenden Pauker sind Wohnungsmieter. Aufgrund der hohen, oft unbezahlbaren Mieten müssen sie meist in entfernt liegenden Gecekondu-Vierteln [über Nacht erbaute Häuser, Anm. d. Red.] wohnen. Weiterhin gehen etwa 70 Prozent einer Nebentätigkeit nach, in erster Linie dem Straßenverkauf. Während im Nachbarland Griechenland ein Lehrer für den Kauf eines Fernsehgerätes durchschnittlich 30 Stunden zu arbeiten hat, muß sein türkischer Kollege für den gleichen Fernseher immerhin 160 Stunden arbeiten.“16.6.97
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