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■ Die AnderenDie "FAZ" zu Jelzins Rede vor der Staatsduma / Die "Neue Presse" zur Regierungsbildung in Polen

Die „FAZ“ schreibt zu Jelzins Rede vor der Staatsduma: Obwohl sich Jelzin vor vier Jahren vom damals noch Obersten Sowjet mit militärischer Gewalt „befreite“, bekam er die anschließend gewählte Staatsduma nicht sehr viel besser in den Griff. Überdies ließ es Jelzin an Bemühungen um eine Zusammenarbeit mit der Staatsduma fehlen und vertraute statt dessen darauf, daß die Abgeordneten es nicht wagen würden, die Regierung zu stürzen. Ganz anders am Mittwoch: Jelzin schlug gegenüber der Duma überraschend versöhnliche Töne an. Der Präsident war offenbar zu dem Schluß gekommen, daß auch er es sich nicht leisten könne, dem Parlament immerfort mit Drohungen oder mit Geringschätzung zu begegnen.

Die „Neue Presse“ aus Hannover kommentiert die Regierungsbildung in Polen: Polen ist wieder für eine Überraschung gut. Da gewinnt das Parteienbündnis AWS die Wahlen, das sich unter anderen auf ein erzkatholisches Radio und etliche katholische Vereine stützt. Und dann schlägt AWS-Chef Marian Krzaklewski ausgerechnet einen evangelischen Liberalen für das Amt des Regierungschefs vor. Krzaklewskis Entscheidung für seinen Freund und Mentor Jerzy Buzek hat jedoch politische Logik. Wer bereit war, auf gängige Stereotypen zu verzichten, konnte schon lange feststellen, daß auch in der AWS-Spitze Wirtschaft und Dezentralisierung vor ideologischen Fragen Priorität genießen.

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