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■ Die AnderenDie "FAZ" schreibt zu Stollmanns Verzicht auf das Wirtschaftsministerium / Die "Basler Zeitung" bemerkt zu Rot-Grün

Die „FAZ“ schreibt zu Stollmanns Verzicht auf das Wirtschaftsministerium: Dem offensichtlich von den Sozialdemokraten geplanten bösen Spiel, ihn ohne eigene politische Gestaltungsmöglichkeiten in der neuen Regierung eine Zeitlang mitzuschleppen, weil Schröder bei ihm eben im Wort war, hat Stollmann sich entzogen. Wie lange werden die stillhalten, die jetzt das Regierungsprogramm wider besseres Wissen mittragen? Es soll solche Leute in der SPD geben. Den wohlinszenierten Abgang eines Außenseiters mag die Partei noch mit Schulterzucken aufnehmen. Einer politischen Mumifizierung ihres Modernisierungskanzlers werden aber nicht alle Sozialdemokraten mit klammheimlicher Freude zuschauen.

Die „Basler Zeitung“ bemerkt zu Rot-Grün: Kühl wie die Routiniers haben Rot und Grün ihre Regierungskoalition ausgehandelt. Geschäftsmäßig hat die SPD ihre Positionen durchgesetzt, die Grünen die ihren gleich reihenweise geschleift. Ausgeschert ist nur Jost Stollmann, der den Modernisierern gefiel: gute Schule – Unternehmensgründer – Firmenverkauf und anschließende Sorglosigkeit. Er hat den Bettel hingeworfen, weil er als Schröders Wirtschaftsminister andere Kompetenzen erhalten hätte als sein Vorgänger. Wie hält man zugleich einen Sozialstaat und eine Arbeitsgesellschaft aufrecht? Die Gier nach Antworten, die nicht neoliberal sind, muß sich vorerst mit Einstiegen, Fristen und Kommissionen begnügen.

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