■ Die anderen: Die polnische "Rzeczpospolita" kommentiert die russische Vermittlung im Kosovo / "The Daily Telegraph" mahnt mehr Führungskraft von Clinton im Kosovo an
Die polnische „Rzeczpospolita“ kommentiert die russische Vermittlung im Kosovo: Mit Glückwünschen für Tschernomyrdin sollte man besser warten. Sein serbischer Gesprächspartner ist ein Meister in falschen Versprechungen, die ihm den Kopf retten, aber nicht den Konflikt lösen. Die 1998 getroffene Vereinbarung gab den Politikern des Westens die Illusion der letzten Chance zum Erhalt des Friedens und dem Präsidenten Jugoslawiens Zeit, die Vertreibung der Albaner aus dem Kosovo vorzubereiten. Wenn der gegenwärtige bewaffnete Zusammenstoß der Nato mit Miloevic mit einem solch falschen Kompromiß enden sollte, wäre es besser gewesen, diesen Krieg nicht begonnen zu haben.
„The Daily Telegraph“ mahnt mehr Führungskraft von Clinton im Kosovo an: In Bosnien-Herzegowina war Slobodan Miloevic dank der Nato-Bomben und eines raschen Vorrückens der kroatischen Armee zum Rückzug gezwungen. Er wird das auch im Kosovo tun, wenn die Nato den Willen dazu hat. Das hängt teilweise von dem Tony Blair ab, der in dieser Frage stark ist. Aber vor allem hängt es von Bill Clinton ab, der schwach ist. Unbestätigte Berichte über eine Truppe von 150.000 Mann reichen nicht aus, um uns davon zu überzeugen, daß er den nötigen Mumm hat.
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