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Die literarische Woche

Mittwoch: Dafür, zur heutigen Lesung von Yoko Tawada zu gehen, spricht zweierlei. Zum einen wird es auf längere Zeit die letzte Veranstaltung der öffentlichen Bücherhallen sein. Nach der Lesung nimmt man dort eine kreative Pause – die Finanzierung der weiteren Aktivitäten ist im Moment ungeklärt. Zum anderen ist die seit 1982 in Hamburg lebende Japanerin als Autorin natürlich auch selbst interessant. In Tintenfisch auf Reisen, ihrer im vergangenen Herbst erschienenen Sammlung von drei Geschichten, so wird gerühmt, „erschafft die Autorin Sinnbilder der entfremdeten Sexualität, die sich einprägen, weil sie auf jede Psychologisierung, auf jede Erklärung verzichten“. Zentralbibliothek, 19.30 Uhr

Donnerstag: Autonomie läßt sich als „Selbstbestimmung“ übersetzen. Der Begriff Souve-ränität bleibt dagegen ambivalent, er kann sowohl Entscheidungsfreiheit wie Kraft zur Verschwendung (Bataille) bedeuten. Wolfgang Eßbach, Dietmar Kamper und Michael Makropoulos diskutieren über die Bedeutung dieser Konzepte für den einzelnen wie für die Gesellschaft – und wollen zugleich klären, warum sie gegenwärtig so unwirksam sind. Literaturhaus, 20 Uhr

Montag: Foucault-Anhängern braucht man über die Hinrichtung des Königsmörders Damiens natürlich nichts zu erzählen. Überwachen und Strafen setzt schließlich mit einer eindringlichen Schilderung der Vorgänge aus dem Jahr 1757 ein. Der 1939 geborene Autor Horst Karasek erzählt das grausame Fest der Martern noch einmal, in seinem Buch Die Vierteilung. Es dürfte interessant sein, seine Deutung neben die Foucaults zu halten. Karasek wertet die Hinrichtung, so der Begleittext des Wagenbach Verlages, als „schreckendes Exempel staatlicher Gewalt, wenn sie sich im Recht fühlt“ und sieht mit der Stasi und der Isolationsfolter Parallelen auch in unseren Tagen. Café im Buch, 20 Uhr

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