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Die kleine Absatz-Armada

■ Absurde Ausstellung des Alltäglichen von Bettina Bicks

Eine Gabel ist eine Gabel ist eine Gabel. Oder etwa doch nicht? Die Ausstellung ...von Gabeln und anderen Werkzeugen in der der jungen Roughhouse Active Gallery bringt bekannte Beziehungen alltäglichen Werkzeugs gründlich durcheinander. Die Künstlerin Bettina Bick gabelte die abgenutzten Materialien während ihrer städtischen Streifzügen auf und stellte sie in neue Kontexte. Dadurch entwarf sie ungewöhnliche Objekte und sogar neuartige Werkzeuge.

Bei der Suche nach Resten einst benutzter Dinge ist der aus der Malerei kommenden Hamburger Künstlerin manches Kuriosum über den Weg gelaufen. Bei ihren „Stinkbildern“ werden arg zerquetschte Objekte der Fäulnis überlassen, wie beispielsweise bei einem übel riechenden kaputten Gefäß, dem Milchsack.

Oder die kleine Armada von verlorengegangenen Absätzen irgendwelcher Schuhe, die die 28jährige Bick fein säuberlich durchnumeriert präsentiert. „Absatz ist gleich Distanzverschaffer und Absatz heißt Verlust von Nähe“, heißt es vieldeutig daneben. Auch das installierte Saßkissen, ein kleines kryptisches Schild namens ÖH 42, Algen und Haarbüschel bieten absurdes Sehvergnügen.

Die Gabel ist Bicks liebstes Fundstück: Von der Spießgabel bis zur vierzinkigen Siebgabel reduziert Bick die Funktion der Gabel auf zwei Elemente, einem Einwirkungsraum (den Griff) und einem Auswirkungsraum (den Zinken), in dem die aufgebrachte Kraft umgesetzt wird.

Dierk Jensen

Roughhouse Active Gallery, Poolstr. 32, bis 18.Mai

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