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Die irische Sinn Fein spaltet sich

■ Nach dem Parteitagsbeschluß, für das Parlament zu kandidieren, gründet der radikale Flügel eine neue Partei / IRA unterstützt Parlamentsarbeit / Nächste Wahlen voraussichtlich im November 87

Berlin (taz) - Nach dem Beschluß der irischen Oppositionspartei Sinn Fein, wieder für das irische Parlament zu kandidieren, hat sich am Ende des mit großer Spannung erwarteten Parteitags in Dublin der radikale Flügel abgespalten. Die bei der Abstimmung am Sonntagabend unterlegene Gruppe warf der Mehrheit vor, mit der Rückkehr ins Parlament den Ausverkauf irischer Interessen an Großbritannien zu unterstützen und die Teilung Irlands anzuerkennen. Nach der Spaltung gründeten sie eine neue Partei: die „Republikanische Sinn Fein“. Seit der Unabhängigkeit der Republik Irlands und der Teilung der Insel 1922 hatte Sinn Fein in beiden Teilen Irlands an den Wahlen teilgenommen, aber ihre Sitze weder im Parlament in Dublin noch in Westminster eingenommen. Der Beschluß der Delegierten, ihren 64 Jahre währenden Boykott des irischen Parlaments aufzuheben und den gewählten Vertretern die Aufnahme ihrer Arbeit zu erlauben, war bereits mit dem militärischen Arm der Partei, der Irisch–Republikanischen Armee abgesprochen worden. Sinn Fein rechnet sich Chancen aus, bei den Parlamentswahlen im November 1987 drei Sitze zu erringen. Die beiden großen Parteien, Fine Gael und Fianna Fail, befürchten, Sinn Fein könnte zum Zünglein an der Waage werden. mf

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