: Die halbe Regierung in einem U-Boot
■ Neue Dokumente belasten Kohl, Waigel und Schäuble in der Affäre um U-Boot-Lieferungen an Südafrika
Die scheinbar beerdigte Affäre um die illegale Lieferung von U-Boot-Bauplänen an Südafrika sorgte gestern in Bonn völlig unerwartet für heftigen Wirbel. Auf Antrag des U-Boot-Untersuchungsausschusses hatte die Bonner Staatsanwaltschaft bislang geheimgehaltene Akten freigegeben, die Kohl schwer belasten und erstmals auch Finanzminister Waigel und Innenminister Schäuble, zum damaligen Zeitpunkt Chef des Bundeskanzleramtes, in die Affäre mithineinziehen. Die Akten enthalten unter anderem einen weiteren Brief von Strauß an Kohl, durch den die aktive Rolle des Kanzlers und seines Amtschefs deutlich wird. Bei der Vertuschung des illegalen Geschäfts kamen laut Aktennotizen der Lieferfirma Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) dann Schäuble und Waigel zum Zug. SEITE 4
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen