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„Die beste Lösung“

■ Bernward Thole, Sprecher der Jury „Spiel des Jahres“, über die Finanzierung der Vereinsarbeit per Lizenz INTERVIEW

taz: Hätte man für die Finanzierung der Vereinsarbeit nicht eine elegantere Lösung finden können?

Bernward Thole: Ich halte die gefundene für die beste Lösung, weil sie die Unabhängigkeit der Jury garantiert. Staatsknete könnte doch wie beim Jugendbuchpreis zu Einflußnahmen führen. Und Geld direkt von den Verlagen haben wir schon vor zehn Jahren abgelehnt. Unser Lizenzmodell hat doch Vorbilder. Für das Signet „Spiel gut“ werden Lizenzgebühren erhoben. Die Stiftung Buchkunst, die jedes Jahr einen Preis für das schönste Buch verleiht, finanziert ihre Arbeit über ein ähnliches Modell.

Verschwinden die guten Spiele wegen der Lizenzgebühr nicht schneller vom Markt?

Die Lizenzgebühr spielt bei der Kalkulation eine untergeordnete Rolle. Der Preis „Spiel des Jahres“ hat den gegenteiligen Effekt. Die Spiele werden so bekannt, daß sie viel länger in den Regalen der Spielwarengeschäfte zu finden sind.

Wird durch das Lizenzmodell die Chance eines Kleinverlages, den Preis zu bekommen, nicht noch viel geringer?

Gerade durch unsere Arbeit für das Gesellschaftsspiel in den letzten Jahren ist diese Vielfalt an Kleinverlagen — für mich der fruchtbare Stachel im Fleisch der Großen — erst möglich geworden. Sollte es bei einem Kleinverlag ein Spiel geben, das den Preis verdient, dann bekommt es ihn auch. Auf der anderen Seite sind diese Kleinverlage heute schon bei einer Listenplazierung nicht in der Lage, die entstehende Nachfrage zu decken. Wir planen deshalb, die Ermittlung der Preisträger noch weiter vorzuverlegen, so daß sich der Kleine mit einem Großen zusammentun kann.

Interview: Peter Huth

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