: Die anderen
■ Zum Verhältnis zwischen der deutschen und der britischen Regierung schreibt "The Times" / Zu 10 Jahre PDS meint das "Neue Deutschland"
Zum Verhältnis zwischen der deutschen und der britischen Regierung schreibt The Times: Hat Gerhard Schröder Tony Blair den Rücken zugewandt? Danach sieht es zumindest aus. Schröder muss sich diese Woche durch den SPD-Parteitag kämpfen und erwartet viel Kritik von der Linken, weil er bereit war, sich Blairs Drittem Weg anzuschließen. Der entscheidende Unterschied zwischen Herrn Kohl und Herrn Schröder ist: Ersterer erkaufte sich die Loyalität seiner Partei für das, was er als das größere Ziel betrachtete: ein vereinigtes Europa. Letzterer ist bereit, europäische Themen zu manipulieren, um sich den Frieden der Partei zu erkaufen.
Zu 10 Jahren PDS meint das Neue Deutschland: Als die PDS sich 1993 ihr bis heute geltendes Parteiprogramm gab, sah die Welt anders aus als heute. Kein Mensch ahnte, dass die Sozialisten in absehbarer Zeit auf Landesebene mitregieren, dass sie bei Wahlen die SPD hinter sich lassen, dass sie im Westen Kommunalmandate gewinnen werden. Und auch die Welt außerhalb der PDS veränderte sich grundlegend. Dass eine Partei darauf reagiert, ist notwendig. Wie sie es tut, liegt in ihrer Hand. Kann ja sein, dass das geltende Programm für ausreichend befunden wird. Doch das wäre zu prüfen, statt es aus Angst vor Konflikten unter Denkmalschutz zu stellen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen