Die Wochenvorschau von Bert Schulz: Göttliche Splittergruppen suchen Anerkennung
Einen Satz mit der CDU zu beginnen, das ist in dieser Zeitung immer noch ein Wagnis. Schließlich könnte sich die geneigte LeserIn ja die Frage stellen, was sie denn bitte mit den darauf folgenden Informationen über diese doch eher unnütze Partei anfangen soll. Zu Recht. Und so muss jeder Text, der sich mit dieser religiösen Gruppe beschäftigt, noch mehr seine Existenz rechtfertigen. Also ganz ehrlich, im Sinne dieser Rubrik: In dieser Woche werden Sie um Frank Henkel, Innensenator und CDU-Chef, nicht herumkommen, wenn Sie sich auch nur ein bisschen für Berliner Politik interessieren.
Bereits am Mittwoch stellt der 52-Jährige die Kampagne seiner Partei für die Abgeordnetenhauswahl im September vor. Zu hoffen bleibt für ihn, dass sie gut ankommt – denn erst zwei Tage später soll ein Parteitag Henkel dann zum Spitzenkandidaten für ebendiese Wahl küren. Zuletzt hat die CDU in Umfragen deutlich verloren und liegt mit etwas über 20 Prozent weit hinter dem Koalitionspartner SPD und nur noch knapp vor den Grünen. Streit in der Union über das Vorgehen in den kommenden Monaten ist also nicht ausgeschlossen.
Von den Christdemokraten zu den Evangelen: Deren Landeskirche hält Freitag und Samstag ihre Frühjahrssynode ab. Auch da könnte es kontrovers zugehen, denn die Kirchenoberen wollen Schwulen und Lesben die Trauung ermöglichen, die ihnen in vielen anderen Landeskirchen in Deutschland noch verwehrt wird.
Und noch ein Hinweis in Sache Religion, diesmal über die Stadtgrenze hinaus: Am Mittwoch beginnt in Frankfurt (Oder) ein Prozess der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters gegen das Land Brandenburg. Die selbst ernannte Religionsgemeinschaft will Straßenschilder mit Hinweisen auf ihren Gottesdienst aufstellen, ähnlichen jenen Schildern der christlichen Kirchen, darf das aber bisher nicht. Könnte lustig werden.
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