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■ Die populäre KonzertführerinDie Woche der Legenden

Sie ist eine der wenigen, die fünfzehn Jahre „Leben auf der Straße“ heil überstanden haben: Randy Crawford hatte 1978 als Gastsängerin der Crusaders mit „Street Life“ einen so großen Erfolg, daß später dann die Crusaders als ihre Begleitband spielen durften. Die Sängerin mit ihrer geschmeidigen Mischung aus Soul, Funk und Jazz kam nie ganz aus der Mode, und weil sie vor ihrem großen Durchbruch in den Bands von Cannonball Adderley und Quincy Jones in die Lehre gegangen war, hat ihre Musik auch heute noch soviel Format, daß man auf ihren Konzerten viel mehr als die alten Hits geboten bekommt. Heute abend (10.2.) um 20 Uhr wird die „jazzy lady“ die Bremer Glocke zum Ertönen bringen.

Soulmusik eines ganz andern Kalibers ist am Freitag (11.2.) um 21 Uhr im Lagerhaus zu erleben. The Original Bogus Brothers kommen aus dem tiefsten Nordengland und sind die leibhaftigen „Commitments“. Mit Soulklassikern von Marvin Gay, Wilson Pickett und James Brown machten sie sich einen Namen als stimmungsvolle Live-Band, und ihr kantiger, dreckiger Stil wurde von Kritikern als „Thrash Soul“ gefeiert. Jetzt versuchen sie mit eigenen Songs, die viel kommerzieller produziert sind, den großen Angriff auf die Top 40, aber noch treten sie im kleinen, feinen Lagerhaus auf.

Die Wortschöpfung LiteraJazz läßt Schlimmes vermuten, aber es gibt neben vielen bemühten Mischungen aus Lesung und Konzert immerhin die schönen Jazzelegien von Rühmkorf/Schlüter/Naura. Wenn das Trio Sobotta/Apel/Engelsmann auf deren Pfaden wandelt, könnte ihre „furiosmusikalisch–theatralische Lesung“ mit Texten von Julio Cortazar, die von Anke Engelsmann rezitiert und von Uli Sobotta (Euphonium) sowie Peter Apel (Gitarre) „untermalt und begleitet“ werden, doch noch ganz interessant werden. Am Freitag (11.2.) um 20 Uhr im Haus am Park (Zentralkrankenhaus Bremen–Ost) .

Die Reggaeszene muß sich das Modernes zum Stammclub erkoren haben, denn die Jamaikaner geben sich dort die Klinke in die Hand. Gerade vier Tage nach der „Legende“ Burning Spear spielen dort am Sonntag (13.2.) um 20 Uhr die „Roots Reggae Legenden“ von Culture. Die drei Musiker Joseph Hill, Albert Walker und Kenneth Dayes haben den Legendenstatus schon dadurch erreicht, daß ihre erste Single von der jamaikanischen Regierung beschlagnahmt wurde. Willi Taub

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