WAS MACHT EIGENTLICH ...Dieter Hoeneß? : Die Weißwürschtl alleine essen
Nach der 0:3-Niederlage der Herthaner gegen Köln war kein Platz mehr für feinfühlige Psychologie, die sich der Manager in den Tagen zuvor ausgedacht hatte. Ordentliche Weißwürschtl sollte es geben. Eigentlich. Nach dem Desaster gab’s statt Zuzelei eine ähnlich zünftige Abrechnung.
Dabei stellte sich Dieter Hoeneß schon länger die Frage, was denn nur der klitzekleine Unterschied zwischen der Mannschaft seines großen Bruders Uli und der eigenen sein könne? Dabei mag sich Hoeneß vielleicht auch gefragt haben, wie denn Erfolg noch mal schmeckt? Ein Aroma, das er schon länger nicht mehr kosten konnte. Da kam ihm wohl die Idee mit den Weißwürsten.
Vielleicht lag hier der Unterschied zu seinem großen Bruder vom FC Bayern München, der ihm doch noch zu Saisonbeginn so viel Lob zukommen ließ. Die Hoffnung schien berechtigt, dass das zischende Geräusch der zuzelnden Hertha-Spieler ihn an eigene erfolgreiche Tage erinnern würde, Erinnerungen, die aus der misslichen Lage heraushelfen würden.
Doch nach der langen Rückfahrt aus Köln war kein Platz mehr für psychologische Finten. Stattdessen gab er seinen Spielern eine „Denkaufgabe“ mit auf den Weg: „Sie sollen sich überlegen, welche Opfer sie bringen können.“ Das erste Opfer waren die Weißwürste für die Mannschaft, das zweite Interimscoach Andreas Thom. Ein neuer Trainer soll am 3. Januar serviert werden. Ob der Manager die liegen gebliebenen Weißwürste alleine ausgezuzelt hat, wurde nicht bekannt. ASVH
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