Die Wahrheit: Mignon 2019
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einer Variation auf Goethe erfreuen.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die schwarzen Teufel glühn,
Ein Pestgestank aus morschen Mäulern weht,
Das Gute still und hoch das Böse steht,
Kennst du es wohl?
Musst du mit mir, o arme Mutter, ziehn?
Kennst du das Haus? Auf Lügen ruht sein Dach,
Es fault der Saal, es schimmelt das Gemach,
Und Menschenfeinde stehn und sehn mich an:
Was hast du uns, du fremdes Kind, getan?
Zurück ins Meer!
Wir werden dich ersäufen wie ein Tier!
Kennst du den Kerl aus krankem Hirn und Herz?
Komm, stoßen wir Salvini höllenwärts!
Aus seiner Höhle zerren wir die Brut,
Dann stürzt der Spuk und über ihn die Flut:
Auf, auf zum Kampf!
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! O Mutter, lass uns ziehn!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Scholz bezeichnet russischen Raketeneinsatz als „furchtbare Eskalation“