: Die Sterne verkehrt belichtet
Blumfeld sind nicht mehr, aber die Hamburger Schule ist deshalb noch lange nicht tot. Immerhin gibt es noch die Goldenen Zitronen und Die Sterne. Letztere haben erst voriges Jahr ein neues, ihr nunmehr achtes Album veröffentlicht und heute geben sie ein Konzert in der Volksbühne.
„Räuber und Gedärm“ heißt die neue Sterne-Platte und zeichnet das Bild einer gestrandeten Boheme, die man in Berlin mittlerweile ja auch „urbane Penner“ nennt, zwischen Gelegenheitsjobs und Selbstverwirklichungsdrang.
„Ich bin billig, ich bin billig, ich bin billig, nimm mich mit“ skandiert Sterne-Sänger Frank Spilker wütend, stampfend gegen das Gitarrengetöse und Pumpen des Basses. „Ich bin billig!“ heißt auch das Stück und könnte ein Protestsong gegen die Konsumgesellschaft sein. Aber die scharfen Parolen fehlen, denn es könnte ja alles immer noch schlimmer kommen.