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Die Regierung baut auf Treibgase

■ Das neue Bürohaus für die Bundestagsabgeordneten soll mit H-FCKW-haltigen Dämmstoffen gebaut werden

Berlin (taz) – Die neuen Berliner Bundestagsbüros sollen mit umweltschädlichem H-FCKW- Material gedämmt werden. Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace stehen 50 Kubikmeter Dämmplatten zum Einbau in den Kellerbereich des Abgeordnetenbürohauses Unter den Linden bereit. Sie wurden mit Hilfe des Ozon- und Klimakillers hergestellt.

Beim gefundenen Material handelt es sich um Perimate Di von der Firma Dow Chemicals. Dieser Hersteller hat sich erst kürzlich freiwillig zu einem schrittweisen Ausstieg aus der H-FCKW-Produktion verpflichtet und bietet das verwendete Produkt auf Anfrage auch auf Basis umweltfreundlicher CO2-Schäumung an – zu ungefähr dem gleichen Preis.

Die Sprecherin des Bonner Bauministeriums, Cosima Ningelgen, gab hierzu keine Stellungnahme ab. Die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien sei jedoch Bestandteil der Vertragsvereinbarung mit den beauftragten Bauausführenden, so Ningelgen. Seit 1991 gibt es für öffentliche oder aus Landesmitteln geförderte Bauvorhaben eine Richtlinie, die die Verwendung von H-FCKW im Land Berlin verbietet. „Natürlich gilt das offiziell nicht für Bauvorhaben des Bundes“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Carsten Körnig. „Wir brauchen deshalb dringend ein bundesweites Verbot von H-FCKW.“ Bis dahin müsse die öffentliche Hand als Signalgeberin vorangehen, damit der freiwillige Ausstieg der führenden Dämmstoffhersteller aus der H-FCKW-Produktion gestützt würde. Michael Obert

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