: Die Pfanne ist rund
■ Das Rezept zu den Werder-Gegnern
Am liebsten würde Willi Lemke ja die Aktienmehrheit beim MSV Duisburg kaufen und die drei Punkte per „feindlicher Übernahme“einfahren, aber derzeit stehen die fußballerischen Kurswerte des MSV dermaßen im Keller, daß sich eine Übernahme des maroden Unternehmens wohl nicht lohnt. Und wer glaubt, daß im MSV-Stall echte Ruhrgebietshasen gemästet werden, der irrt. Da ist nicht mehr viel echtes Ruhrgebiet, und deshalb gibt's an diesem Wochenende auch „falschen Hasen“, den wir mit getrockneten Steinpilzen verfeinern, und frische Kohlrabi mit Sahne, allererster versteht sich, denn im Weserstadion wird es bestenfalls Schonkost geben.
Für den falschen Hasen leisten wir uns:
10 bis 15 Gramm getrocknete Steinpilze
1 Kilo Hack, Rind und Schwein gemischt
2 Zwiebeln
2 Eier
2 altbackene Brötchen
1 Bund Lauch
1 Bund glatte Petersilie
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Werder-Senf
Worcester Sauce.
Die Steinpilze in Wasser ca. 30 Minuten einweichen, ausdrücken und fein hacken. Brötchen ebenfalls in Wasser einweichen und gut ausdrücken.
Zwiebeln schälen, in kleine Würfel schneiden, Lauchzwiebeln in feine Scheiben schneiden, Petersilie fein hacken.
Nun Hack in eine große Schüssel geben. Eier, Steinpilze, Brötchen, Zwiebeln, Lauch, Klacks Werder-Senf, Schuß Worcester-Sauce, kräftig Salz und schwarzen Pfeffer dazu. Alles gut durchkneten und dann auf Holzbrett einen schönen länglichen Angsthasen formen, der in einem Bräter Platz findet oder sich auf's Backblech lümmeln kann. Bräter bzw. Backblech mit Backpapier auslegen (dann geht der falsche Hase besser ab), in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen geben und je nach Dicke etwa 30 bis maximal 45 Minuten braten lassen.
Falschen Hasen dann rausholen und in Scheiben schneiden.
Während der falsche Hase im Ofen ist, wenden wir uns den zur Zeit ganz frischen und zarten Kohlrabi zu. Wir brauchen:
6 junge, zarte kleine Kohlrabi
1/4 Liter Geflügelbrühe
1/4 Liter Sahne
1 Schuß trockenen Weißwein
4 Schalotten
50 Gramm Butter
Salz, weißen Pfeffer aus der Mühle
Muskat.
Kohlrabi schälen. Von der Wurzel zur Spitze, unten dicker, oben dünn. Kohlrabi in rustikale Stäbchen schneiden.
Schalotten schälen, fein würfeln, in der Butter andünsten. Mit dem Schuß Weißwein ablöschen, Geflügelbrühe und Sahne zugeben. Salzen, pfeffern und einen Hauch Muskat dazureiben, dann die Kohlrabistäbchen beigeben und etwa 10 bis 12 Minuten köcheln lassen. Die Stäbchen sollen noch Biß haben. Dann die Kohlrabi aus dem Topf heben, warm stellen und die Sauce ggf. noch etwas einköcheln lassen. Nochmal abschmecken. Sauce über die Kohlrabi geben und mit feingehackter Petersilie (die haben wir noch vom falschen Hasen über) überstreuen.
Gemeinsam mit dem falschen Hasen auf Teller anrichten. Auf Bratensauce haben wir bewußt verzichtet, damit der Kohlrabi mit seiner Sahnesauce glänzen kann.
Dazu blanke Kartoffeln, am liebsten die gute Sieglinde oder aber frische, rötliche Zyprioten, die gibt's aktuell und sind als Alternative erlaubt.
Bei Getränken gilt dasselbe wie bei der Werder-Aufstellung: keine Experimente. Also Duisburger Pils aus dem Hause König oder Bremer Pils aus dem Hause Beck.
Guten Appetit wünscht das Haus Kalbhenn/Weber
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