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Die Nordsee ist zu warm

■ „Temperaturanomalie“ auch in tiefen Wasserschichten festgestellt

Die Nordsee ist nach dem milden Winter und dem Sonnenwetter der vergangenen Wochen zu warm. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg deutet sich damit möglicherweise eine regionale Klimaänderung an. Vor allem die Erwärmung der tieferen Wasserschichten befinde sich in einem Bereich, der bereits „am äußeren Rand unserer Erfahrung“ liege.

In den Küsten- und Oberflächengewässern von England bis Norwegen liegen die Wassertemperaturen bis zu fünf Grad über dem langjährigen Jahresmittel. Diese Gewässer, die sich in den 80er und 90er Jahren, vor allem aber 1989 und 1990 überdurchschnittlich erwärmten, befinden sich damit jedoch noch im Bereich einer „ausgeprägten Temperaturanomalie“. Jetzt stellten die Hydrographen allerdings auch in tieferen Wasserschichten bis 30 Meter Temperaturen fest, die um ein bis 1,5 Grad über dem Mittel liegen.

Durch die Erwärmung der tieferen Meeresschichten sind die Temperaturen in diesem Sommer selbst in Auftrieb-Gebieten, in denen kälteres Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche dringt, über dem Mittelwert. In der Ostsee werden diese Auftriebe durch den stetigen Ostwind gefördert. Hier herrschen deshalb zur Zeit noch relativ normale Temperaturen.

Für die Nordsee würde selbst eine drastische Verschlechterung des Wetters in diesem Jahr keine Kehrtwende mehr bringen können, da in den tieferen Wasserschichten zu viel Wärme gespeichert ist, erklärten die Hydrographen des Hamburger Bundesamtes. dpa

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