: Die Neue Weltordnung
betr.: „Powell trommelt für den Krieg“, taz vom 6. 2. 03
Während die Konturen der deutsch-französischen Friedensinitiative gerade erst erkennbar werden, posaunen amerikanische Politiker schon ihre Ablehnung hinaus und sprechen von „Reklametrick“. Und seit Wochen hört man nichts als Kriegstrommeln von jenseits des Atlantik erschallen. Da stellt sich die Frage, ob die US-Regierung überhaupt etwas anderes als einen Krieg will. Das jedoch ist der eigentliche Dissens: Sucht man eine friedliche Lösung oder verfolgt man eine Strategie der Zuspitzung, die unausweichlich in einen militärischen Automatismus mündet? In der Analyse besteht ja weitgehend Übereinstimmung. Wohl kaum jemand macht sich Illusionen über den Zynismus und die kriminelle Energie von Saddam Hussein. Aber der gesunde Menschenverstand mahnt einen doch zu fragen, warum wir angesichts der vielen anderen unmenschlichen Regime und Verhältnisse auf der Erde, die uns ebenso Albträume bereiten, gerade gegen den Irak einen Krieg befürworten sollen. […]
Allen Krisenherden gemeinsam ist: Trotz schwerwiegender Gefahren für den Frieden oder Völker- und Menschenrechtsverletzungen will die internationale Gemeinschaft keinen Krieg, und das ist gut so. Die Dinge ändern sich, wenn ein Land ganz oben steht auf der Liste der geostrategischen Interessen der USA. Dann suggeriert man den Kaninchen, nicht links und rechts zu schauen, sondern nur auf die irakische Schlange, die gestern eine afghanische war und morgen eine pakistanische oder iranische sein kann. Warum lassen wir uns in diesen Wahrnehmungstunnel schicken, warum erliegen wir immer wieder der Suggestion, die sich nicht einmal scheut, alttestamentliche Bilder wie die „Achse des Bösen“ fundamentalistisch für politische Zwecke zu missbrauchen? […] Wenn die Waffenarsenale der US-Streitkräfte wieder geleert sind, wird die Karawane weiterziehen und der nächste Schurkenstaat wird ausgerufen werden: Dämonisierung, Fokussierung, Spiel mit der Angst und Entladung in einer Orgie der Gewalt. Das ist die neue Weltordnung. BERND FRANZE, Bamberg
betr.: „Game over“, „Bush macht die Vereinigten Staaten zum Problemfall“, taz vom 8. 2. 03
Unsere Kinder werden von den Medien immer als Monster hingestellt, weil sie Counter Strike spielen. Was sind Präsidenten, die aus niederen Motiven Kriege anzetteln?
CARMEN KRESIMON, Bochum
„Politisch gesehen hat jedes Land schon für sich mehr Dummköpfe, als die ganze Welt verkraften kann.“ Diesem schönen Satz von Karlheinz Deschner möchte ich hinzufügen: Die USA sind und bleiben das Land der Superlative. FRANK HEUBLEIN, Göttingen