: Die Mine von Kozlu ist ein Massengrab
Die Verschließung der Unglücksschächte in der türkischen Kohlengrube von Kozlu ist am Freitag beendet worden. Damit ist auch der Zugang zu rund 200 Bergleuten verschlossen, die tot in der Mine begraben liegen. Die Suche nach Überlebenden war bereits am Donnerstag abend als hoffnungslos aufgegeben worden. Helfer verstopften seit Donnerstag die Schächte mit Ton, um weitere Explosionen und die Ausbreitung des Feuers in die höhergelegenen Stollen zu verhindern. Am Freitag beerdigten Familienangehörige und Kumpel eines der geborgenen Opfer stellvertretend für etwa 300 Männer, die nach Schätzungen der Bergarbeiter bei dem Unglück ums Leben kamen. Beim Freitagsgebet herrschte vollständiges Schweigen, als der Bergarbeiter, dessen Leichnam als letzter hatte geborgen werden können, beigesetzt wurde. Kozlu und die fünf Kilometer entfernte Stadt Zonguldak haben eine dreitägige Trauer für die Opfer des Grubenunglücks ausgerufen; Kaffeehäuser und Geschäcte bleiben geschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat mit der Untersuchung der Ursachen des Unglücks begonnen. (Text: afp/Foto: rtr)
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