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Die Menge macht‘s

LBK will Zahlen veröffentlichen: Denn je häufiger eine Operation durchgeführt wird, desto weniger riskant ist sie

Diagnose Brustkrebs. Und dann? In welches Krankenhaus? Wo gibt es Spezialisten? Wo sind Risiken klein und Chancen groß? Bislang ist die Patientin bei diesen Fragen auf den Rat des Arztes und die Erfahrungen von anderen angewiesen. Objektiv messbare Kriterien gibt es nicht, zumindest sind sie nicht zugänglich.

Der Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) kündigt für seine sieben Häuser deshalb eine „Qualitätsinitiative“ durch höhere Transparenz an. Internationale Studien haben nämlich nachgewiesen: Je häufiger eine Operation in einem Krankenhaus durchgeführt wird, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass dabei jemand stirbt. Bis zu einem Drittel unterscheidet sich die Mortalitätsrate. Es gibt deshalb international empfohlene Mindestfallzahlen.

Der LBK will für die Häuser, die diesen Wert überschreiten, die Behandlungszahlen veröffentlichen. „Die Menschen sollen die Zentren erkennen“, sagt Heinz Lohmann, Vorstandssprecher des LBK. Und die Spezialisierungen der Häuser sollen ausgebaut werden.

Der Name „Allgemeines Krankenhaus“ soll trotzdem bleiben, „denn nicht alle Behandlungen unterliegen solchen Konzentrationen. Es geht nur um komplexe Operationen schwer kranker Menschen“, sagt Professor Ulrich Vetter, Medizin-Direktor in der Unternehmensleitung. So soll am AK St. Georg das Herzzentrum ausgebaut werden, in Barmbek ein Brustkrebs-Zentrum entstehen und am AK Altona eines für Magen- und Darmkrankheiten. Von dort sollen Experten in die anderen Häuser kommen.

Der LBL will mit den Kassen Einzelverträge über diese Zentren abschließen und lockt sogar mit Mengenrabatten. Der LBK nutzt auf diese Weise seine Größe als K.o.-Argument für alle kleineren Häuser. Wirklich überprüfbar wird das jedoch erst dann, wenn er neben den Zahlen der Operationen auch die jeweiligen Sterberaten auf den Tisch legt. Daran wird noch gearbeitet. Lohmann versichert: „Wir stehen gut da.“ SANDRA WILSDORF

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