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Archiv-Artikel

Die Matrix DDR

Wenn sowieso alles zu spät ist, kann man die Wirklickeit auch virtuell verklären

„Die DDR als Matrix. Simulation, Realität und Erinnerung“. Torgespräch im Max-Liebermann-Haus, Pariser Platz 7. Montag, 15. Dezember, 19.30 Uhr. Eintritt frei

Die Wirklichkeit nur noch medial aufgehitzte Luftballons? Man piekst rein und kommt nur zu neuen Pointen? Nun: „Der Zeppelin“, meinte einer meiner Professoren, „ist nicht nur ein Phallussymbol, sondern er fliegt auch.“ Womit ganz leicht gesagt war, dass vor allen Ableitungen des dritten Grades und solchen Sachen das handfest Offensichtliche nicht gleich übersehen werden sollte. Nun war auch die DDR ein aufgeblasenes Ding, nur ist es nie so richtig abgehoben. Und gerade weil die DDR Geschichte ist, abgeschlossen und damit deutbar, gibt sie derzeit als historisches Terrain das schönste Spielfeld ab für das Gantenbein’sche: „Ich stelle mir vor.“ Der Kernsatz, mit dem Max Frischs Romanheld alle Lebenswendungen konjunktivisch durchprobiert. Also ein Spannungsfeld zwischen Simulation und Wirklichkeit, das heute im Max-Liebermann-Haus bespielt wird: „Die DDR als Matrix, Simulation, Realität und Erinnerung“. Gesprächsgäste sind der Zukunftsforscher Marcus Peter und Marcus Hammerschmitt, SF-Autor, der mit „Polyplay“ einen Krimi geschrieben hat, in dem eine fortbestehende DDR die BRD geschluckt hat.