WAS MACHT EIGENTLICH ...Walter Momper? : Die Leute empfangen
Ja, was könnte das schon bedeuten? Natürlich, unser Momper hat heute Geburtstag, wird 60, juchu! Auch die taz gratuliert. Schließlich bescherte der „Mann mit dem roten Schal“ uns etliche Höhepunkte Berliner, quatsch, deutscher, nein, sagen wir ehrlicherweise, globaler Geschichte. Ja, schließlich verdanken wir ihm den Fall der Mauer, die Wiedervereinigung, das Ende des Kalten Krieges und die folgliche Hinwendung der USA zum Kampf für Frieden und Freiheit. Wie? Erst heute können wir die Weitsicht des an der FU ausgebildeten Politologen aus Niedersachsen wirklich verstehen. Während andere noch von Ochs und Esel faselten, hatte er im Sommer 1989 längst der Revolution den Weg bereitet. Im wörtlichen Sinne. Der Avus hatte er ein Tempolimit und dem Ku’damm eine Busspur verordnet. Danach fiel nur noch die Mauer und die SPD-Ossis, noch völlig besoffen von den Einheitspartys, feierten ihn als ein „Symbol der Einheit“. Richtig. Die Einheit von rotem Schal und schalem Rot. Momper, ein Mann, der alle schrägen Eigenschaften eines Sozialdemokraten bei bester Kindl-Laune in sich vereint. Seit diesen Hoch-Zeiten irrlichtert Momper unbeirrt durch alle Posten, die die heimische Partei so zu vergeben hat: Landesvorsitzender, Baufirmenchef, Kandidat auf allen Ebenen, Kassengift, Putzfrauenbeschäftiger und aktuell mal den Parlamentspräsidenten. Für eines sind wir ihm ehrlich dankbar: dass all die TV-Dokus über 1989 ihn – und nicht den ewigen Bürgermeister Eberhard Diepgen zeigen. Für immer! Happy Birthday! AW FOTO: AP