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KommentarDie Kammer hat's ja

■ Angestellte zahlen teures Magazin

Knapp ein Jahr ist es her, daß der Bericht des Rechnungshofes über das unverantwortliche Finanzgebaren der Angestellten-Kammer für negative Schlagzeilen gesorgt hat. Geändert hat sich offensichtlich nichts. Rund 14 Millionen Mark Schulden hat die Kammer. Knapp drei Millionen Mark Zinsen werden dafür in den nächsten drei Jahren fällig. Die Rechnung zahlt jeder und jede Angestellte im Land Bremen.

Per Zwangsmitgliedschaft kassiert die Kammer von ihnen jährlich rund 13 Millionen Mark an Beiträgen, die direkt vom Lohn jedes einzelnen abgezogen werden. Außerdem steckt die Kammer drei Millionen Mark an öffentlichen Zuschüssen ein. Um den angeschlagenen Ruf aufzupolieren und „damit die Angestellten“endlich „sehen, was sie für ihren Beitrag kriegen“(Gläser), muß jetzt eine teures, vierfarbiges Hochglanz-Magazin her. Ein Magazin, in dem die Angestellten Artikel zu lesen bekommen, die sie auch in jeder anderen Zeitung und Zeitschrift finden könnten: Hans Koschnik läßt sich über Europa aus, die Ladenschlußdebatte wird nochmal aufgewärmt, die Nachwuchssorgen in den Bremer Häfen sind ebenfalls Thema, dazu gibt es ein bißchen Rechtsberatung und Kultur. Dürftig, aber teuer: 200.000 Mark kostet die Herstellung des Magazins im Jahr. Den Kammervorstand stört das offenbar nicht. Die Rechnung zahlen schließlich die Angestellten. Kerstin Schneider

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