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Die Grundig AG wird zerschlagen

■ Außerordentliche Aufsichtsratssitzung beschließt neue Unternehmenstruktur / 3.300 Stellen werden gestrichen

Fürth (dpa) – Der gute Name wird bleiben, dahinter stehen aber nur noch Schreibtische: Zehn Jahre nachdem der Philips Konzern bereits die Unternehmensführung – nicht aber die Aktienmehrheit – übernommen hat, wird die Grundig AG am ersten April in elf selbständige Unternehmen aufgeteilt. Eine Management-Dachgesellschaft werde den Traditionsnamen fortführen, kündigte Vorstandsvorsitzender Pieter Harmsen nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Freitag abend an.

Die Umstrukturierung wird mit einem Abbau von 3.300 Stellen auf 11.400 Stellen bis Mitte 1995 verbunden, zwei Drittel davon haben Inlandsbetriebe zu tragen. An den Standorten Fürth und Nürnberg- Langwasser werden 1.500 Arbeitsplätze gestrichen. Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Umsatzeinbruch von acht Prozent erwartet, der Verlust wird auf 350 Millionen Mark steigen. Das sind 50 Millionen Mark mehr als befürchtet. Der stellvertretende Grundig-Aufsichtsratsvorsitzende Gerd Lobodda ruft nach dem Staat: „Ohne externe Hilfe geht es nicht.“

Die neuen Gesellschaften werden als 100prozentige Töchter der Holding unterstellt. Die Audio-Hi- Fi-Tochter werde in Braga (Portugal) sitzen. Mindestens neun GmbHs werden in Deutschland verbleiben, darunter die Grundig Bildprodukte GmbH für die Herstellung von TV-Geräten.

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