: „Die Gelegenheit ist günstig“
Das Studierendenwerk Hamburg ermutigt Studierende, ein Stipendium zu beantragen
KLAUS WONNEBERGER, Experte für Studienfinanzierung und Stellvertretender Geschäftsführer des Studierendenwerk Hamburg.
taz: Herr Wonneberger, das Studierendenwerk Hamburg lädt am kommenden Mittwoch zu einem „Tag des Stipendiums“ ein. Ist das ein realistischer Weg, um sein Studium zu finanzieren?
Klaus Wonneberger: Es ist auf jeden Fall ein sehr günstiger Weg, weil Stipendien in der Regel reine Zuschussfinanzierung sind. Es ist kein Darlehen und sie müssen das Geld nicht später zurückzahlen, wie es teilweise beim BAföG der Fall ist
Ist die Nachfrage nach Stipendien hoch?
Die Begabtenförderungswerke haben derzeit ein Problem. Die Bundesregierung hat den Topf für Begabtenförderung aufgestockt und möchte künftig bis zu zwei Prozent der Studierenden darüber fördern. Deswegen sind die Begabtenstiftungen gerade dabei, ihre Programme zu erweitern. Im Moment ist deshalb die Gelegenheit, ein Stipendium zu bekommen, sehr günstig.
„Begabtenförderung“ klingt nach Elite.
Man muss aber nicht hochintelligent sein, um ein Stipendium zu bekommen. Es reichen durchaus gute durchschnittliche Leistungen, wenn man sich gleichzeitig gesellschaftlich engagiert, zum Beispiel bei Kirchen oder politisch.
Zu welchem Zeitpunkt kann man sie beantragen?
Zum Anfang eines Studiums, mitten drin, am Ende oder zur Promotion, das ist alles denkbar.
Wie viel Geld gibt es?
Im Durchschnitt orientiert sich das am Bafög-Satz.
Wie viele Stipendien gibt es?
Das weiß keiner. Wenn man sich von der Begabtenförderung löst, gibt es eine Fülle von Stiftungen mit Angeboten, die schwer überschaubar sind. Zum Beispiel gibt es eine, die nur Lehramtsstudierende fördert, deren Eltern in Hamburg Lehrer waren. Oder nur Alleinerziehende. An unserem Stiftungstag in der Mensa sind die alle mit Ständen präsent. Da können Studierende kommen und selber Kontakte knüpfen. Interview: KAJ
Tag des Stipendiums, 9. April, 15 Uhr, in der Mensa Von-Melle-Park 2