Bernd-Artin Wessels, Bananenimporteur
: Die Früchte seiner Arbeit

■ 70, Bremer Bananenimporteur, Honorarkonsul und Kunstmäzen, scheiterte jüngst mit der Bremer Wählergemeinschaft B+B. Foto: jpb

Vielen in Bremen ist er als der „Bananen-König“ bekannt, der Unternehmer Bernd-Artin Wessels. Wie ein Kaufmanns-König feierte er am Mittwoch auch seinen 70. Geburtstag und schenkte der Öffentlichkeit eine Autobiografie. Lange Jahre war er Boss einer Fruchtimport-Firma mit Milliardenumsätzen, der Scipio-Gruppe, später Atlanta AG.

Bei Lachs-Schnittchen mit Kaviargarnitur hatte Wessels ins ehrwürdige Haus Schütting am Bremer Markt geladen, den Sitz der Handelskammer, deren Vizepräsident er war. Bei der Buchvorstellung sekundierten der Verleger Friedrich Steinmeyer, Chef des Hauschild Verlags, und der Hochschulprofessor Dieter Leuthold, der ihn beraten hat. Sie redeten wenig, Wessels viel – über seine Erfolge und darüber, was die Leser von ihm lernen könnten.

Die Biografie, pflichtete der Verleger bei, sei in wenigen Monaten besonders rasch entstanden. Er entscheide schnell, sagte Wessels, würde „verrückt wenn er nur herumsäße“. Dazu passen die Kernaussagen, die seinem Buch vorangestellt sind: „Herausforderung“, „Leistung erbringen“ oder „Leistung fordern“. Aber auch „die Pflicht zur Rückgabe“, die soziale Verantwortung der Unternehmer. Und Wessels gibt: in der eigenen Krebsstiftung, als Kunstmäzen, im Rotary Club.

Die Biografie-Kapitel sprechen von einem Leben in Firmen, heißen „Erecon AG“, „AHW Beteiligungs GmbH“ oder „Wessels Vermögensanlage GmbH“. Daneben geht es um seine Auszeichnungen und Ehrungen. Etwa, dass Wessels 1994 Bremer Unternehmer des Jahres wurde, oder um die Ernennung zum Honorarkonsul Ecuadors 1992. Dass das Land 1996 der WTO beigetreten ist, daran habe er maßgeblich mitgewirkt, sagte Wessels, ganz nebenbei.

Nur das jüngste Kapitel seines Lebens ist in der Biografie noch unvollständig. Aus Sorge um Bremens Unabhängigkeit gründete er 2011 den Verein „Selbstständiges Land Bremen“. Daraus entstand die Wählergemeinschaft B+B. Dass Wessels nicht antrat, weil er im niedersächsischen Stuhr wohnt, ist zu lesen. Dass B+B bei der Bürgerschaftswahl kläglich scheiterte, das jedoch bleibt unerwähnt. JPB