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Archiv-Artikel

„Die Fremde“ von Feo Aladag

Man glaubt diese Geschichte aus den Nachrichten zu kennen: Sie handelt von der jungen, in Deutschland aufgewachsenen Türkin, die ihre Rechte als ein moderner, freier Mensch einfordert und deshalb von den streng traditionell lebenden Verwandten ausgestoßen und bestraft wird, da sie die Ehre der Familie beschmutzt hat. Der Film bietet eine Innensicht einer abgeschotteten Welt, und die Kamera betont ihre Enge durch eine sehr klaustrophobische Optik. Natürlich steht im Mittelpunkt die virtuose Ausstrahlung von Hauptdarstellerin Sibel Kekilli, die Jahre nach „Gegen die Wand“ endlich wieder eine Rolle spielen darf, die ihrer würdig ist. Man merkt dem Film die Leidenschaft an, mit der er gemacht wurde. Und die Wut – nicht auf die Täter, sondern auf die Verhältnisse, die sie dazu bringen, das zu töten, was sie lieben.

■ HH: Holi, Koralle, Zeise Kinos, KI: Studio Filmtheater am Dreiecksplatz

■ BS: CinemaxX, GÖ: Stern-Theater, H: Kino am Raschplatz, HB: Atlantis, OS: Filmtheater Hasetor