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Die Erneuerer

Alles beim alten, nur der Name ist neu. Organisieren können sie ja, und am allerbesten sich selbst. Kaum ein Jahr ist es her, da hatten sich die „Erneuerer“ aus den Reihen der DKP ans Werk gemacht: Nickzwang, Denkverbot, Funktionärswirtschaft und real existierende Sozialismus-Katastrophe wurden vorsichtig zur Kenntnis genommen, im kleinen Kreis debattiert und im größeren Parteirahmen wieder wegbeschlossen. Erst die Pleite der SED kam den Erneuerern dann zuvor und warf die plötzlich subventionslose Partei in wenigen Tagen, wohin sie schon seit Jahren gehört hätte: auf den Schutthaufen der Geschichte.

Doch die plötzlich gewonnene Organisations- und Denkfreiheit hielten die Erneuerer nicht lange aus, schließlich kam beim neuen Denken ja auch nichts Neues raus. Was blieb, ist das unerschütterliche Bedürfnis nach linker Glaubensgemeinschaft, egal ob man weiß, was „links“ eigentlich ist. Also organisieren sie schon wieder, sie wissen ja wie das geht: Büroausstattung, Kampagnen, Bündnispolitik... Das einzige, was die DKP-Erneuer erneuert haben, ist der Name ihres Plakatwand-Züchter-Vereins.

Dirk Asendorpf

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