Praxenpark : Die Diakonie diskreditiert sich
Über ein Klinikum dort, wo viele Menschen wohnen, kann man ja reden. Auch über die Kompromisse, die hierfür zu schließen sind. Merkwürdig wird die Sache aber, wenn sich herausstellt, dass der Platz gar nicht für das Klinikum gebraucht wird, sondern für ein Ärztehaus. Da kann sich der Bürger nur übers Ohr gehauen fühlen.
Kommentarvon Gernot Knödler
Dass die Diakonie gerne ein Ärztehaus errichten möchte, ist verständlich. Die Ärzte könnten ihre Patienten direkt nach nebenan ins Klinikum schicken. Auch ließen sich mit einem solchen Bürohaus für Ärzte sicher gute Mieteinnahmen erzielen. Aus Sicht der Allgemeinheit sind die Argumente für das Ärztehaus jedoch fadenscheinig.
Für die Entscheidung, mitten in der Stadt zu bauen, wurde mit den schon vorhandenen Praxen geworben. Die Gesundheitsbehörde konnte nicht erklären, warum die Stadt das frei werdende Grundstück nicht verwendet, um die Lebensqualität der Anwohner zu steigern. Stattdessen überlässt sie es der Diakonie.
Wenig überzeugend ist auch die Behauptung, das Klinikum lasse sich auf dem Elim-Gelände nicht bauen. Wir erinnern uns an den Fall der CCH-Erweiterung in den Rosengarten hinein, die ebenfalls für alternativlos erklärt wurde. Massiver Protest brachte die Phantasie der Architekten auf Trab. Jetzt gibt es die Erweiterung – und knospende Rosen.