: Die Deutschen sind Netzmuffel
■ Freizeitforscher untersuchten den Multimediakonsum
Hamburg (AFP) – Das halbdeutsche Wort „Infobahn“ ist inzwischen in den amerikanischen Netzslang eingedrungen. Nur die Deutschen selbst sind noch immer nicht richtig dabei. Das Institut für Freizeit-Forschung der British- American Tobacco (BAT) in Hamburg hat jetzt 3.000 Personen im Alter von über 14 Jahren nach ihrem Medienkonsum befragt. Danach besitzen zwar 20 Prozent einen Hauscomputer, aber nur 12,5 Prozent schalten das Gerät auch regelmäßig ein.
Hauptursache für dieses mäßige Interesse seien nicht nur Bequemlichkeit oder Mangel an Zeit, sondern unzureichende Kenntnisse, meint der Leiter der Freizeitforscher, Horst Opaschowski. Immerhin beherrschen inzwischen 4 Prozent der Gymnasial- und 8 Prozent der Universitätsabsolventen die „problemlose Datensuche im Handumdrehen“ (Opaschewski). Haupt- und Volksschulabsolventen bringen es nur auf 0,5 Prozent. Die typischen Internet-User sind auch keineswegs die 14- bis 17jährigen „Multimedia-Kids“ (1 Prozent), sondern eher 30- bis 39jährige (4 Prozent), die im Internet überwiegend eine Ergänzung zum Buch sehen, dem sie weiterhin die Treue halten wollen.
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