: Die DDR-Abgeordneten werden bedient
Bonn (adn/dpa/ap) — Eine Übergangsregelung für die Abgeordneten der Volkskammer, die nach dem 3.Oktober weder in den Bundestag noch später in den Landtag kommen, wird es geben. Das bestätgte der stellvertretende Regierungssprecher Dieter Vogel am Montag vor der Bundespressekonferenz in Bonn. Dabei verwies er auf die am selben Tag stattfindenen Gespräche zwischen DDR-Staatssekretär Günther Krause und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, von denen Einzelheiten erwartet würden. Den Brief von Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl an Krause und Schäuble bezeichnete er als kein „sehr geschicktes Schreiben“.
Die DDR-SPD-Fraktion hat gestern den Rücktritt von Bergmann- Pohl gefordert. In einer Erklärung protestierte die SPD-Volkskammerfraktion am Montag gegen die „Eigenmächtigkeit“ bei ihrer Forderung nach einem Übergangsgeld und einem Übergangsstatus für Volkskammerabgeordnete. Mit dem „beschämenden Vorgehen“ habe Frau Bergmann-Pohl „das ohnehin schon lädierte“ Ansehen der Volkskammer und ihrer Abgeordneten ein weiteres Mal beschädigt.
Auch der Vorsitzende der Bonner CSU-Landesgruppe, Wolfgang Bötsch, übte heftige Kritik an der Volkskammerpräsidentin. Der Vorstoß sei „ein ziemlich starkes Stück“.
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