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Archiv-Artikel

Die Bull-Analyse

taz-Geschäftsführer Andreas Bull – letztmals zur Bild -Verkaufssituation:

Der Bild schwinden die Lesenden wie den Reality-Shows die Quoten. Wahrscheinlich haben die Leute mittlerweile die Schnauze voll von dem Mist. Irgendwann sind auch 45 Cent noch zu viel für den, der entdeckt, dass er nur dem äußeren Schein nach eine Zeitung dafür kriegt. Offenbar ist man bei den Kollegen von schräg gegenüber der taz über das Ziel hinausgeschossen bei der Herstellung jenes Zerrbildes einer Wirklichkeit, das täglich in die für die konservativen Instinkte der Massen vorgesehene Leitkultur manövriert wird. Nun laufen einem auch noch diese bestimmten Eliten davon, für die man die ideologischen Rahmenbedingungen eigentlich zubereiten sollte: Um 84 Prozent, von 15.400 auf 2.500 Euro, musste Bild zunächst in München und jüngst auch in Köln die Anzeigenpreise reduzieren. Und dann behaupteten sie am Dienstag auch noch in ihrer Schlagzeile, ihre „Zeitung“ sei „vielleicht 25 Millionen wert“. Das ist zumindest insofern eine Nachricht, als mittlerweile feststeht, dass sie in diesem Sinne gar nichts wert ist. Denn 88 Prozent der für die Bild-Gucker vorgesehenen 16 Lottozahlen waren falsch. Chapeau! Das war schon konsequent. Zumindest was die Wahrheits-Quote betrifft. Die bange Frage nur: woher wussten die das?

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