: Die Bürgerhäuser sind schon auch selbst ein bißchen schuld -betr.: "Eine Magna Charta für die Bürgerhäuser", taz vom 15.2.94
Betr.: „Eine Magna Charta für die Bürgerhäuser“, taz vom 15.2.
Die derzeitige Lage trifft die Bremer Bürgerhäuser nicht unverschuldet. Die völlig unsinnige Zerschlagung der gemeinsamen kostengünstigen Verwaltung, die beabsichtigte Auflösung des gemeinsamen Verbandes und die mit hohem Risiko für die sozialen Angebote der Bürgerhäuser in den Stadtteilen behaftete „Eigenständigkeit“ ist Ergebnis einer langjährigen Abspaltungsstrategie einzelner Trägervereine und hauptamtlicher Leiter, die jeweils nur für sich Vorteile anstrebten.
Die neue Selbständigkeit wird sich daran messen lassen müssen, ob sich mit ihr wenigstens die Qualitäten der Kinder- und Jugendarbeit, der Selbst- und Altenhilfe früherer Bürgerhauszeiten erhalten lassen. Sonst werden nicht nur die von Arbeitslosigkeit bedrohten Arbeitnehmer des Verbandes Bremer Bürgerhäuser, sondern wegen der Reduzierung von Sozial- und Kulturarbeit in den Stadtteilen auch die Bremerinnen und Bremer zu Opfern einer vermeintlichen „Rationalisierung“.
Michael Schwarz
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