: Die Bremer Desokratie
Betr: „Scherf-Dementi ‚unzureichend‘“, taz Bremen vom 26.02.04
Nun, wenn Herr Scherf den Gerüchten um seinen Wechsel – wohin auch immer – ein Ende bereiten möchte, ginge es doch ganz einfach, er müsste nur sagen: Ich bleibe hier, basta! Es wird oft von der erfolgreichen Großen Koalition in Bremen gesprochen. Wo sind denn die großartigen Erfolge? Niemals zuvor steckte Bremen tiefer im Schlamassel. Bremen ist schlichtweg bankrott. Das ist die Bilanz der viel gelobten Großen Koalition. Auch Scherf wird die desolate Situation in Bremen nicht leugnen können. Er schafft es jedoch zu vermitteln, als sei er gar nicht dabeigewesen. Das allein scheint ihn nun für „höhere“ Aufgaben im Bund zu qualifizieren. Für Bremen sicherlich ein Segen, für den Bund erstaunlich der Wille, sich Bankrotteure an Bord zu holen. Dafür müsste mensch schon ein neues Wort kreieren: Desokratie – die Regentschaft durch erwiesene Desolaten.
THOMAS FENKL, Bremen