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Die Börse boomt, die Arbeitslosigkeit steigt

■ betr.: „Marke Schröder“, Ökolumne von Thomas Worm, taz vom 18./19. 4. 98

Hoffentlich werden viele Wähler vor dem 27. September zur selben Einsicht kommen und sich für die Grünen entscheiden, denn sie sind wohl die einzigen, die in der Lage sind, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

Und eine Tatsache ist eben, daß die Kassen leer sind, daß man jedoch Geld braucht, um die Lohnnebenkosten und Steuern zu senken. Woher will Herr Schröder das Geld nehmen? Darüber schweigt er beharrlich. Statt dessen will er uns glauben machen, eine Entlastung der Unternehmen würde Arbeitsplätze schaffen. Diesen Weg geht doch Herr Kohl seit vielen Jahren. Was ist das Ergebins? Die Börse boomt, den Großunternehmen geht es blendend, und die Arbeitslosigkeit steigt und steigt.

Der letzte Ausweg des Automanns Schröder besteht darin, an die niedrigen, egoistischen Züge der Autofahrerwähler zu appellieren. Dabei vergißt er offenbar, daß viele Menschen sich weder Auto noch Flugreisen leisten können. Immer mehr Arbeitslose sind ebenfalls auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Denen würde eine Erhöhung der Benzinpreise nicht weh tun. Eine Tatsache ist dagegen, daß sie die teuren Bahnpreise bezahlen müssen. Vorausgesetzt, sie haben auch noch den Anspruch bzw. die Frechheit, reisen zu wollen.

Daß in 40 Jahren die Ölreserven erschöpft sein werden, ist ja nicht das Problem des Herrn Schröder. Sein einziges Ziel ist ja bloß, in ein paar Monaten Kanzler zu werden. Somit ist Schröder nicht besser als Kohl – lauter Versprechen, die von vornherein nicht eingehalten werden können, nur um an sein persönliches Ziel – die Macht – zu kommen. [...] Marie-Antoinette de Contes,

München

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