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Die Abrüstung wählen

■ Friedensinititativen fordern auf, die Abrüstung vorrangig zum Thema der Wahl zu machen Wahlempfehlung wird dennoch nicht gegeben

Aus Bonn Ursel Sieber

„Abrüstung wählen“. So lautet das Motto einer Initiative aus 16 berufsbezogenen Friedensinitiativen, die sich gestern in Bonn vorstellte. Dazu gehören u.a. die „Ärzte warnen vor dem Atomkrieg“, die Naturwissenschaftlerinitiative „Verantwortung für den Frieden“, das Forum „Naturwissenschaftler für Frieden und Abrüstung“, die „Sportler und Sportlerinnen für den Frieden - gegen Atomraketen“ oder die Bundeswehrsoldaten des „Darmstädter Signal“. Wählerinnen und Wähler sollen „Fragen des Friedens und der Abrüstung vorrangig zum Kriterium der Wahlentscheidung“ machen, wie es in dem Aufruf heißt. Um dies zu erreichen, hat die Initiative einen Katalog von Forderungen erarbeitet. Damit sollen die Friedensinitiativen vor Ort an die jeweiligen Kandidat/innen herantreten: „Würden Sie sich im Falle Ihrer Wahl für die Schaffung einer atomwaffen– und giftgasfreien Zone in Mitteleuropa einsetzen?“ soll die erste Frage sein. Die anderen Punkte lauten: „Abzug der seit 1983 stationierten Atomraketen“, „Gegen eine Beteiligung am US–Programm für Weltraumwaffen“, eine „strikt defensive, also nicht angriffsfähige Konzeption der Verteidigung“, „Verringerung der Rüstungsausgaben und des Rüstungsexports“ und „Umstellung von Rüstungs– auf Zivilproduktion“. Nur die Kandidaten, die „ohne Wenn und Aber für die genannten Ziele eintreten“, sollen die Erststimme bekommen. Und bei der Zweitstimme soll man „prüfen“, welche Parteien „klar und deutlich für die genannten Ziele eintreten“. Sprecher/innen von „Abrüstung wählen“ betonten gleichzeitig, sie wollten keine Wahlempfehlungen ausgeben.

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