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■ Über BücherDie 788ste Bremensie

Preisfrage: Wieviele „Bremensien“ gibt es? Die 788ste Bremensie gibt nun darüber Auskunft: Bei Drucklegung gab es genau 787. Sie alle sind im Verzeichnis der „Bücher über Bremen und Bremerhaven“ aufgelistet, das in der Edition Orlando in Zusammenarbeit mit der Pressestelle des Rathauses erschienen ist und dort beim Pförtner soeiw in guten Buchhandlungen kostenlos ausliegt – eine Fundgrube für Fundgruben.

Ein paar Kostproben? In der ersten Abteilung „Belletristik und Lyrik“ findet man den Hinweis auf Ulf Fiedlers „Familienfotos 1914-1945, Eine Jugend in Bremen.“ Das ist allerdings kein Fotoband. Wer alte Fotos liebt, müßte eher zu Georg Schmidts „Harte und wilde Zeiten“ greifen: 230 Abbildungen aus den 50er und 60er Jahren verspricht der Band.

Nur 28 biografische Bände haben sich für die Bibliografie gefunden. Da auch die Kapitel nach Anfangsbuchstaben geordnet sind, folgt auf „Biografien“ gleich „Bremerhaven“ mit 35 Titeln, darunter die „Liebeserklärung an eine Seestadt – Hart am Wasser“. Wer sich in die Buchhandlung Gröpelinger Heerstraße bemüht, kann dort die Erinnerungen von Georg Bertram an die Höhepunkte im AG-Weser-Schiffbau aufstöbern (der Hinweis leider ohne Jahreszahlen).

In der Bibliografie stehen dutzende Titel über Segel- und andere Schiffe, die Schriftenreihen des Staatsarchivs, der Sozialgeschichte und der Arbeiterkammer oder etwa – Hospitium Ecclesiae – der Kirche aufgelistet, alles gleichberechtigt. Da finden sich Erinnerungen an die Jugend im Ostertor 1933-40 (K.-P.Timme) oder ein 112seitiger Bericht über den Kreuzzug des Bremer Erzbischofs Gerhard gegen die Stedinger, aufgeschrieben von einem Herrn Lübbing. Man sieht, wie geduldug Papier ist – 196 Seiten gibt es über die Geschichte des „Öffentlichen Badewesens“ (!) in Bremen. Allein über den Stadtteil Arsten gibt es drei Veröffentlichungen.

Dieses Nachschlagewerk über die Bremensien entläßt niemanden, ohne daß er sich nicht etwas auf seinen Notizzettel gekritzelt hat. K.W.

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