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Devisenzwang

■ SU: Bahnkarten ins Ausland nur noch gegen Dollar/ Neue Reisemöglichkeiten für viele nur auf dem Papier

Moskau (adn) — Die Anordnung des Eisenbahnministeriums der UdSSR, daß Fahrkarten ins Ausland künftig in frei konvertierbarer Währung zu bezahlen sind, hat in der sowjetischen Öffentlichkeit scharfe Kritik ausgelöst. Die 'Komsomolskaja Prawda‘ machte am Dienstag mit der Schlagzeile „Mit dem Hundeschlitten ins Ausland?“ auf und wertete die Maßnahme als „erneuten Schlag gegen den Rubel“, der „heute seine Zahlungskraft fast völlig verloren hat. Man kann dafür weder Brot noch Wurst noch Zigaretten kaufen, wenn man keine ,Visitenkarte‘ oder keinen Coupon hat.“

Die Gewerkschaftszeitung 'Trud‘ stellte die Frage, woher der Bürger Hartwährung haben könnte und zitierte den Chef der Haupt- Fahrgastverwaltung der Eisenbahn, Schatajew: „Es ist merkwürdig, daß [...] nichts unternommen wird, um einen Mechanismus des Umtausches von Rubel in Dollar oder DM zu schaffen.“ Schatajew beklagte, daß seine Behörde und die Bevölkerung einmal mehr vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.

Vom stellvertretenden Chef der Zentralen Eisenbahnagentur, Poddubnjak, war zu hören: „Jetzt, da solche sozialen Spannungen herrschen, wird durch diese Entscheidung nur Öl ins Feuer gegossen.“ 95 Prozent der sechs Millionen, die öffentliche Transportmittel Richtung Westen in Anspruch nähmen, seien Touristen und durch die Entscheidung betroffen.

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