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Deutsche haben Lust am Stau

Evolution ist großartig, alles andere ist Quark. Nicht die Kakerlaken, sondern die AutofahrerInnen erweisen sich als die anpassungsfähigste Spezies auf dem Planeten: So hat nun eine Untersuchung des BAT-Freizeit-Forschungsinstitutes ergeben, daß immer mehr AutofahrerInnen sich mit den Staus auf Deutschlands Straßen arrangieren. Nur noch jedeR zehnte AutofahrerIn leidet dabei unter Platzangst oder „Panikgefühlen“; und auch Kopfschmerzen oder Schweißausbrüche stellen sich immer weniger ein. JedeR fünfte BundesbürgerIn sieht dem Verkehrsstau bei Wochenend- und Urlaubsfahrten ebenso gelassen wie genußvoll entgegen; besonders der automobile Mann befriedigt seine Abenteuergier im stehenden Wagen: Laut Prof. Horst Opaschowski, dem Leiter des BAT-Institutes, genießen 26 Prozent der Männer, hingegen nur 15 Prozent der Frauen „das bißchen Chaos“. „Der Stau wird zum Freizeiterlebnis.“ Der Anteil jugendlicher Heißsporne im Staufieber ist mit 26 Prozent viermal so hoch wie der der lendenlahmen älteren Generation von über 55 Jahren (7 Prozent). uwi/lno

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