piwik no script img

Deutsch-französische Demo gegen Müllverbrennung

Deutsch-französische Demo

gegen Müllverbrennung

Saarbrücken (ap/dpa/afp) - Etwa 10.000 Deutsche und Franzosen haben am Samstag in der lothringischen Grenzgemeinde Grosbliederstroff gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage demonstriert. In der Anlage auf französischem Gebiet sollen jährlich 450.000 Tonnen Abfälle aus der Bundesrepublik verbrannt werden. In Frankreich wehrt man sich vor allem gegen den Müllexport aus der Bundesrepublik. Zudem wird die Befürchtung geäußert, neben Hausmüll könnten in der Anlage auch gefährlichere Abfälle verbrannt werden.

Zu der Protestveranstaltung gehörte auch ein Marsch von der deutschen Gemeinde Kleinblittersdorf über die Saar-Brücke. In 20 deutschen und französischen Gemeinden, die das Projekt ablehnen, wurden nachmittags Glocken geläutet und Sirenen in Gang gesetzt. Der Bürgermeister von Grosbliederstroff, Jean Jung, und sein Kollege aus Kleinblittersdorf, Robert Jeanrond, lehnen die Anlage ebenfalls ab. Jung hat den Bauplan, gegen den schon mehr als 1.000 Einsprüche vorliegen, nicht unterschrieben und an die Präfektur in Metz zurückgesandt.

Unmittelbar vom Schadstoffausstoß betroffen wäre auch die Landeshauptstadt Saarbrücken. Das saarländische Umweltministerium hat bereits angekündigt, das Saarland werde keinen Müll nach Großbliederstroff exportieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen