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■ Die AnderenDer britische "Observer" über die anhaltende Krise zwischen der UN und Saddam Hussein / "Le Monde" in Paris schreibt dazu

Der britische „Observer“ über die anhaltende Krise zwischen der UN und Saddam Hussein: Während die jüngste Krise um Saddam Hussein sich am Rande des Abgrunds zum Krieg bewegt und Großbritannien sich ebenfalls darauf vorbereitet, muß dringend Klarheit über Ziele und Mittel geschaffen werden. Es gibt nur einen vernünftigen Grund, militärische Mittel einzusetzen: Die Autorität der Vereinten Nationen zu verteidigen, nach Massenvernichtungswaffen zu suchen. Dies soll Saddam davon abhalten, ein Arsenal für Bagdads „neues Kapitel in der Mutter aller Schlachten“ aufzubauen oder einzusetzen. Daraus folgt, daß jeglicher Militärschlag eng eingegrenzt werden muß und breite internationale Unterstützung braucht.

„Le Monde“ in Paris schreibt dazu: Die Krise zeigt auch, in welchem Umfang die Politik der Clinton-Regierung im Nahen Osten gescheitert ist. Genau in dem Moment, in dem sie arabische Verbündete brauchen, stehen die USA alleine da. Die arabische Koalition, die George Bush und James Baker 1991 so brillant geschmiedet hatten, ist zerbrochen. Daß Washington im Nahen Osten gegenüber Irak einsam ist, liegt daran, daß die Clinton-Regierung das Dossier Israel/Palästinenser verkommen ließ. Das Kapital an Vertrauen, das sich die USA als Vermittler in diesem Konflikt erwarben, ist der Sockel, auf dem sie in der arabischen Welt eine Koalition gegen Saddam Hussein erhalten könnten. Dieses Kapital ist verspielt.

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