: Der Ton wird rauer
So ein deftiges „Respekt, Alter!“ hört man sich zwischendurch eigentlich ganz gern mal an, und das macht man als Junger, als Mittlerer und auch als Alter. Gerade die Letzteren aber sind bei diesem herzhaften Zuspruch in den seltensten Fällen gemeint. Müssen ja schon froh sein, wenn sie in Ruhe gelassen werden, auch sprachlich, und von einem Schutzraum kann nicht gerade die Rede sein, wenn man so ein Wort wie „Altenplage“ lesen darf. 1995 stand das weit oben bei den Unwörtern des Jahres, und ein Jahr später schaffte es die „Rentnerschwemme“ in dieser Liste sogar auf Platz eins. Der Ton wird rauer, im Reden und Schreiben über das Altwerden und Altsein. In der Sprache als unserem kulturellen Gedächtnis ist das wie in einem Protokoll eingetragen. Vorgestellt wird es am heutigen Mittwoch von Undine Kramer von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Ribbeck-Haus der Berliner Stadtbibliothek in dem Vortrag „Wie geht die Sprache mit dem Alter um?“ Breite Straße 36, 19 Uhr. Eintritt frei. TM