: Der Ratefuchs
■ Auch im Viertelfinale gegen Spanien blieb England das Elfmeterglück treu
London (dpa) – „Beim Elfmeterschießen geht es nur darum zu raten. Ich habe einmal richtig geraten“, erklärte David Seaman seinen großen Auftritt. Shearer, Platt, Pearce und Gascoigne hatten, nachdem das Viertelfinalmatch in Wembley auch nach Verlängerung 0:0 stand, für die Engländer getroffen, der Spanier Hierro jagte den Ball an die Querlatte, Amor und Belsue waren erfolgreich. Dann parierte der 32jährige Keeper den Schuß von Nadal und ließ sich anschließend von seinen Mitspielern und den 75.000 Zuschauern feiern.
„Was für eine Spannung, was für ein Drama und was für eine Erlösung, die den Magen umdrehte“, schrieb die Sunday Times. Coach Terry Venables lobte „die Qualität der Elfmeter und die Nervenstärke der Schützen“. Neutralere Beobachter sahen die Sache weniger enthusiastisch. „Spanien ist betrogen worden“, urteilte Fabio Capello, Real Madrids neuer Trainer. „Spanien hat dominiert, Englands Sieg war ungerecht“, erklärte Englands früherer Nationaltrainer Bobby Robson.
Die Spanier haderten vor allem mit Schiedsrichter Batta, der einen Treffer von Salinas (34. Minute) zu Unrecht wegen Abseits annullierte und bei Gascoignes Attacke gegen Alfonso (51.) keinen Strafstoß gab.
England: Seaman - Gary Neville, Adams, Southgate, Pearce - Anderton (109. Fowler), Platt, Gascoigne, McManaman (109. Stone) - Shearer, Sheringham (109. Barmby)
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