: Der Poet im Pelz
Johann Köhnich gibt den Existenzphilosophen als faustdickes kleines Kuscheltier
Er ist der Poet unter den Comedians. Existenzphilosoph. Ins Dasein geworfen und verloren gegangen. Einer, dem der absurdeste Alltag passiert, der morgens schon mal gefesselt aufwacht und eine Taube im Verdacht hat oder der nicht gerne Dinge im Supermarkt kauft, von denen jeder weiß, was er damit vorhat – wie zum Beispiel Toilettenpapier. Und dann wieder der Romantiker, der schnell Frühstück macht, wenn es klingelt, nur für den Fall, dass die Frau seines Lebens vor der Tür stehen sollte. Warum das zum Brüllen komisch ist, lässt sich allein mit seinem persönlichen Charme erklären, der irgendwo zwischen „Ich bin doch nur ein kleines Kuscheltier“ und „Aber dafür hab ich’s faustdick hinter den Ohren“ oszilliert. So jemand ist doch prädestiniert für das Vorlesen der frisch entdeckten Jesus-Tagebücher. Erleuchtung gibt es gleich mehrfach: heute und morgen in der Kalkscheune und danach an zwei Wochenenden in der Bar jeder Vernunft.
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