piwik no script img

INTERVIEW„Der Pilot blickte nicht durch“

■ Der diensthabende Offizier der Flugsicherung bestreitet, daß die Maschine eine Landegenehmigung hatte, und schiebt die Schuld auf den Piloten

taz: Können Sie uns etwas zur Absturzursache der Condor-Maschine sagen?

Antwort: Wir können nichts Endgültiges sagen. Unsere Vermutung ist, daß der Pilot sich verirrt hat, beziehungsweise unsere Zahlen nicht richtig verstanden hat.

Haben Sie der Maschine eine Landegenehmigung erteilt?

Nein, die war noch nicht am Flughafen. Die Maschine war doch zwölf Meilen entfernt.

In der Vergangenheit erschienen Meldungen in der türkischen Presse, daß der Flughafen unsicher sei, die Sicherheitsvorkehrungen wurden bemängelt.

Alles Lüge, alles Lüge.

In der Tageszeitung Cumhuriyet ist davon die Rede, daß parallel einem anderen Flugzeug die Startgenehmigung erteilt wurde.

Nein, Bruder, nein. Die verstehen davon nichts.

Hatten Sie vor Absturz der Maschine Kontakt zum Piloten?

Ich will dazu nichts sagen. Die Untersuchung ist in vollem Gang.

Sie sind sich total sicher, daß die Flugsicherung keine Landegenehmigung erteilt hat?

Wer behauptet das? Was soll das denn? Das Flugzeug war in der Luft. Wir haben nichts damit zu tun.

Was hat das mit den falsch verstandenen Zahlen auf sich, die Sie eingangs erwähnt haben?

Der deutsche Pilot blickte nicht durch. Ich kann dazu nichts sagen. Rufen Sie später noch einmal an.

Können Sie mir noch Ihren Namen sagen?

Nein.

Sie sind doch der diensthabende Offizier?

Ja.

Sagen Sie doch Ihren Namen.

Nein. Rufen Sie später noch einmal an. (Der Hörer wird aufgelegt.)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen